China-Schrott-Recycling: Wassereffekt-Projektor

Dieser Lichteffekt dürfte ja bekannt sein und ich baute auch schon eine eigene Version.
Trotzdem bestellte ich mir kürzlich eine billige China-Version, weil diese erstens auch in einer RGB-Version lieferbar ist (wenn schon, denn schon) und zweitens, weil ich einfach gespannt war, wie das China-Ding aufgebaut ist, drittens weil ich gerade Lust hatte etwas zu Bestellen.

Als meine Bestellung eintraf, musste ich leider erst den passenden Netzstecker montieren, da natürlich wieder so ein blöder Yankee-Stecker montiert war.
Wer schon einmal an einem solchen Billigteil das Netzkabel angeschaut hat, wird festgestellt haben, dass im Kabel faktisch kein Kupfer enthalten ist. Kupfer ist teuer, deshalb findet man gerade einmal drei, vier dünnstmögliche Litzen-Fäden in der Isolierung versteckt. Dazu verhalten sich diese Litzen extrem widerspenstig gegen jegliches Bearbeiten, so dass sie nur mühsam an einem Kontakt angeschlossen werden können. Vermutlich ist es nicht einmal Kupfer, sondern recycelte Metall-Abfälle? Merkt ja niemand bei 50cm Kabellänge!




Als ich es geschafft hatte und das Ding einschaltete, fand ich den Effekt immerhin recht passabel. Die Geschwindigkeit des Motors kann über ein Poti angepasst werden, die verschiedenen Farben per altbekannter Fernbedienung gewählt werden.


Natürlich schraubte ich das Teil gleich auf, um weiter Erschreckendes festzustellen. Das erwähnte dünne Netzkabel verschwand in einem Heisskleber-Blopp und die diversen Komponenten waren alle nur mit Heisskleber fixiert und bestenfalls mit etwas Schrumpfschlauch isoliert. Der Chinese ist stets ein guter Freund des Heissklebens!
Aus der einen Ecke, wo das Platinchen mit den drei Leistungswiderständen lag, sah ich im Betrieb weisslichen Rauch aufsteigen. Vielleicht war es einfach nur Heisskleber, welcher durch die Hitze wieder schmolz? Aber wieso roch der so?

Das Gehäuse aus Alu war natürlich nicht geerdet. So was brauchen die Chinesen nicht!


Weisser Rauch steigt auf


Controller am falschen Ort hingeklebt!
Netzspannung am ungeerdeten Gehäuse

Ohne Worte!

Okay, eigentlich alles wie erwartet. Auch die Konstruktion wie erwartet. Wie soll man das denn anders lösen? Der Effekt war zumindest brauchbar, mussten nun lediglich einige Mängel beseitigt werden. Also machte ich mich gleich an die Arbeit.
Alle Innereien seziert und festgestellt, dass neben der Steuerplatine für die RGB-LED, lediglich zwei 230V-KSQ verbaut wurden. Eine regelte den Strom für die LED, die zweite regelt den Motor-Strom und folglich dessen Drehzahl. Die Chinesen sind doch immer wieder Restenverwerter. Man nehme, was man eh schon hat!
Per Fernbedienung lässt sich übrigens nur das Licht, also der LED-Controller steuern. Motor und Lüfter drehen aber munter weiter, wenn man per FB ausschaltet. So ist das wohl gedacht? Wenn man das Lüftergeräusch nicht hört, bemerkt man dies nicht einmal ;-)




Die beiden neuen KSQ für 12V-Betrieb

Die Idee war nun, den ganzen Trödel mit 12V zu betreiben, damit man sich keine Gedanken über die Sicherheit machen muss.
Zuerst hatte ich den Strom der eingebauten KSQ gemessen. Wie erwartet etwa 300mA. Ich entfernte die beiden Stromquellen und ersetzte diese durch andere, welche an 12V funktionieren. Solche habe ich noch genug an Lager.



Da gehört der RGB-Controller mit den
heissen Vorwiderständen hin!
 Vor den kleinen Lüfter in der Rückwand.
Danach stellte ich weiter fest, dass die Controller-Platine eigentlich direkt vor den kleinen Lüfter an's Bodenblech geklebt gehört. Der Lüfter sollte nämlich die drei fetten Widerstände kühlen!
Das Klebeband war eigentlich bereits am Print montiert, aber nicht benützt worden. Der Chinese in der Endmontage wurde wohl falsch instruiert oder hatte einfach gerade keinen Bock.





Danach wurde eine DC-Buchse eingebaut, die neuen KSQs verkabelt und in Schrumpfschlauch verpackt, alles etwas ordentlich eingebaut, zwei Kabelbinder und fertig!





Das Teil funktioniert nun mit ungefährlichen 12V und kann unbedenklich jedem Trottel in die Hände gedrückt werden.


Fazit: Wie immer bei solchen Sachen, muss Hand angelegt und verbessert werden, ansonsten zu gefährlich oder unbrauchbar. Trotzdem ist der Zeitaufwand nicht so gross, wie bei einem Selbstbau, da man schon einige Teile zum Verwerten hat. Alles war in einer guten Stunde erledigt und gut ist nun!


 

USB-Chaos und der Traum vom «idealen» Stecker

Mittlerweile einigte man sich (mehr oder weniger) zu einem einheitlichen Strom- / Daten-Stecker für Handys und andere Kleingeräte. Lange Zeit wurschtelten viele Unternehmen mit ihren eigenen, proprietären Stecker-Gebilden herum. Der Nachteil sollte jedem Hanswurscht schnell klar sein, benötigte man bis anhin für jedes Handy einen eigenen Netz-Adapter. Unpraktisch und unökologisch! Viele alte Netzteile flogen, spätestens beim Gerätewechsel, vorzeitig in den Müll. 
Jeder gewiefte Elektroniker überlegt sich wohl auch bei eigenen Basteleien, einen gewissen praktikablen Standard bei den Steck-Verbindungen einzuhalten. Wieso also nicht die Industrie? 
Der Micro-USB-Stecker soll nun also das Gelbe vom Ei sein! In der Europäischen Norm 62684 für einheitliches externes Stromversorgungsgerät ist alles dazu niedergelegt. Alles gut jetzt?
Natürlich gibt es bereits eine Micro-A- und eine Micro-B-Variante, um die Sache etwas komplizierter zu machen. Die B-Variante hat zwei abgeschrägte Ecken. Für was braucht es denn noch die A-Variante ohne abgeschrägte Ecken oder umgekehrt?


Bei einer meiner Action-Kameras ist der Stecker ein Micro-USB-B, ganz links auf dem ersten Foto. Der Stecker für meinen GPS-Tracker ist geringfügig anders (rechts im Foto). Also bereits wieder zwei unterschiedliche Kabel für Geräte, welche relativ neu auf dem Markt sind. Überhaupt scheint es eine Vielzahl an USB-Steckern zu geben! Ehrlich gesagt, ist es mir gar noch nie so extrem aufgefallen. USB-Kabel vom Typ A besitze ich mittlerweile Tonnenweise, auch welche vom Typ B. Schliesslich lag jedem erworbenen Gerät stets mindestens eines bei, ob man es wollte oder nicht. Die kleinen Micro-USB und die ähnlichen, proprietären «Slim»-Ausführungen sind auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden. Deshalb markiere ich die mitgelieferten Kabel stets mit Iso-Band und schreibe den Namen des zugehörigen Gerätes darauf.
Die kleinen Stecker möchte man öfters gerne um 180° verdreht einstecken, weil man erstmal nicht sieht, was oben und unten ist! Auch wer noch Adleraugen besitzt, versagt dabei spätestens, wenn die Dämmerung eingebrochen ist! Ein Mini-USB ist da noch klar im Vorteil, da von der Form eindeutig erkennbar, wie gesteckt werden muss. Man könnte es sogar noch ertasten. Überhaupt lassen sich die kleinen, flachen Stecker nicht so leicht einstecken, wie dickere oder quadratische Stecker.
Aber es ging ja vorerst nur um 
Einheitlichkeit, nicht um Komfort. Ob solche Stecker die verlangten 10’000 Steck-Zyklen wirklich überstehen, ist eine andere Frage?
Nach einigen Tausend Steckzyklen kann man vielleicht gleich das Gerät weg schmeissen, weil sich deren verschlissener USB-Port nicht ersetzen lässt!
Wer sich nun einen Überblick verschaffen will, der kann sich weiter bei Wiki schlau machen. Dort sind alle unterschiedlichen USB-Stecker näher erläutert.

Aber wieso schreibe ich dies alles? Nun, ich glaube, ich habe da einen gute Variante gefunden, um künftig den Lade-Stecker problemlos und auf Anhieb richtig einführen zu können.
Diese Kabel sind von Delock und unter der Bezeichnung Easy-USB erhältlich. Die Stecker (ob USB-Typ A, Mini oder Mikro) lassen sich nämlich immer nur richtig einstecken, da sie symmetrisch sind, auf beiden Seiten Kontakte besitzen.
Äusserst praktisch finde ich und allemal das Geld wert! 



Easy-USB-Kabel





Was Gopro «falsch» macht! Xiaomi's Actioncam-Fernbedienung

Manchmal ist zu viel Schnick-Schnack einfach nur Scheisse! Xiaomi zeigt Gopro wieder mal die lange Nase!
Ja ich weiss, Xiaomi ist für uns ein seltsamer Name und viele denken, wieder so ein China-Schrott. Aber Xiaomi gehört wohl zu den Unternehmen, bei denen man sich über Qualität keine Sorgen machen muss. Selber habe ich nun schon verschiedene Produkte von Xiaomi getestet und war immer begeistert.

Neulich schaffte ich mir zu meiner Xiaomi Yicam eine Fernbedienung an, folgend kurz FB genannt. Die ist winzig, viel kleiner als die von der Gopro.



Im Vergleich die FB von Xiaomi und
Gopro

Gut, sie hat kein Display. Aber braucht man das? Eine Fernbedienung benötigt man in 99,99% der Fälle zum Fern-Auslösen der Kamera und dazu braucht es lediglich eine Taste, mehr nicht! Bestenfalls vielleicht noch zwei Tasten. Eine um den Foto- / Video-Modus zu wählen und eine zum Auslösen. Für die restlichen 0,01% fällt mir nun echt nix ein - sorry!

Klar, über die Gopro Fernbedienung hat man noch Zugriff auf die Kamera-Einstellungen. Aber dies lässt sich bei beiden hier erwähnten Actioncams weit bequemer über die App durchführen. Ein Smartphone hat ja heute eh jeder zur Hand.
Die Gopro WiFi-FB hat sicher auch eindeutig die grössere Reichweite. Aber ich musste meine Actioncam wirklich noch nie aus einer Distanz von 180 Metern auslösen. Da hätte ich schon Bedenken, dass die Gopro verschwindet, bis ich am entfernten Auslösepunkt angelangt wäre!

Nun aber das Beste: Die Xiaomi-Fernbedienung wird von einer simplen 3V-Knopfzelle 2032 gespiessen. Eine solche reicht ihr locker für ein Jahr oder länger, da die Fernbedienung nur beim Auslösen einen winzigen Strom nuckelt. Man muss sie deshalb auch nicht ein- oder ausschalten.
Die Gopro-Fernbedienung ist dagegen ein Stromfresser, muss ständig wieder nachgeladen werden. Bestenfalls nach zwei, drei Stunden Betriebsbereitschaft. Wenn man sie einsetzen möchte, hat sie vielleicht gerade keinen Saft mehr.

Die Gopro-FB ist wasserdicht bis 10m Tiefe. Auch wenn man die FB einmal unter Wasser benützen möchte, würde man spätestens dann feststellen, dass WiFi unter Wasser gar nicht funktioniert! Aber immerhin, wasserdicht ist sie. Was man mit einer FB unter Wasser  will, ist mir somit ein Rätsel?
Sicher werden einige die Features der Gopro-FB bewusst ausreizen und nutzen. Aber nur weil 0,01% der Benutzer eine solch kostspielige FB geil finden, muss jeder andere Benutzer ebenfalls tief in die Brieftasche greifen, obwohl er eigentlich nur den simplen (Fern-) Auslöser benötigt.
Ehrlich gesagt habe ich die Gopro-FB fast nie benutzt, weil sie mich nie überzeugt hat, weil mir das ständige Nachladen auf den Senkel ging und weil sie mir immer noch zu klobig ist.


Die Xiaomi-Fernbedienung wird per Bluetooth einmal mit der Yicam gepairt. Danach braucht man dies nicht zu wiederholen, kann sie einfach nur benützen, wenn man sie braucht. Und sie ist wirklich so winzig, dass sie überall Platz findet. Preislich kostet diese Fernbedienung 10 bis 15€
Die Gopro-FB kostet dagegen schon weit mehr als eine komplette Xiaomi Actioncam! 

Schildbürger bei DHL

Tja, da wartet man freudig auf ein Päcklein, wird von der DHL-App laufend informiert wo es sich befindet und wann es ungefähr zugestellt wird und dann das!
Eigentlich sass ich schon im Start-Loch, es abzuholen. Ja morgen wird es da sein, nochmals einen Blick in die App und was sehe ich? Das Paket ist bereits wieder auf dem Rückweg, ohne mein Zutun natürlich!




Was auch immer es heisst - das Paket entspräche nicht den Versandbedingungen - wieso transportiert DHL dieses Paket quer durch Deutschland, vom Norden in den Süden, um es dann umgehend wieder an den Absender zu schicken?


Mir fehlen schlicht die Worte, aber ich glaube die Schildbürger gibt es wirklich. Das sind keine dummen Bauern mehr, sondern sie arbeiten allesamt bei DHL!