Crowdfunding II: Die Betrüger auf Indiegogo

Diese Kampagne ging in die Hose: Nix Solar!

Indiegogo ist eine dieser Crowdfunding-Plattformen, welche vielleicht einige bereits kennen. Täglich erscheinen neue Kampagnen, in denen Entwickler sozusagen Geld sammeln, um ihre Projekte zu finanzieren. Wer sich daran beteiligt, kriegt dafür das fertige Produkt zu einem tieferen Preis. Eigentlich eine gute Sache und eine Win-Win-Situation für beide Parteien.



So dachte auch ich, als ich von einer Kampagne erfuhr, bei welcher es um praktische Solarpanels mit integrierten LiPo-Zellen und diversen Spannungs-Ausgängen ging.
Mich interessierte das 25W-Modul, welches für den Preis von schlappen 99$ plus 25$ für den Versand, eigentlich ein Schnäppchen gewesen wäre. Schön handlich hätte es gut in meinen Mini-Camper gepasst, um unterwegs diverse Akkus nachzuladen.
Es gab auch noch grössere Module im Angebot, für mehrere 1000$ / Stück. 


Nun gut, die 124$ für das 25W-Modul zu investieren, schien mir kein allzu grosses Risiko und ich beteiligte mich mit diesem Betrag.
Anfänglich sah die Sache auch noch gut aus und man wurde regelmäßig über den weiteren Fortschritt informiert. Allerdings verzögerte sich die Sache laufend aus irgendwelchen Gründen, so dass man sich wohl noch etwas gedulden musste, bis die ersten Panels ausgeliefert würden. Irgendwann blieben diese Benachrichtigungen ganz aus.
Vor allem die Leute, welche etwas mehr als 100$ investierten, wurden spätestens jetzt nervös und viele beschwerten sich. Allerdings wo soll man sich beschweren? Indiegogo verweist lediglich auf die Kampagnen-Verantwortlichen. Diese sitzen irgendwo im sonnigen Sri Lanka, hinter dubiosen Adressen und sind nicht wirklich zu erreichen.

In den Kommentaren der Kampagnen-Webseite fallen bald gehässige Töne. Manche glauben jedoch immer noch, sie bekämen das einst Versprochene. Die Hoffnung stirbt schliesslich zuletzt!
Ich habe meine 124$ längst abgeschrieben, kann es verkraften. Die Leute, welche mehrere Hundert bis Tausende $ investierten, tun mir jedoch leid.



Das Gauner-Trio! Interessant der Unterschied zu
nächstem Foto. Hier lachen sie noch!

Man recherchiert natürlich weiter im Web und findet immer mal wieder einen Bericht über diese Kampagne, über diese Leute welche dahinter stecken. Man findet aber eigentlich nur, was man eh schon weiß und auch nur über die ursprüngliche Geschichte, so wie sie eben geplant war  
Ich fand auch einen Bericht auf daillymirror (unten), in dem derselbe Typ eine seltsame Kiste präsentierte. Sollte wohl so was wie eine günstige Solar-Beleuchtung sein. Wow, welch eine Sensation! Die Kiste sah eher ein wenig nach Bastelstunde im Kindergarten aus, nach dem Motto: Heute basteln wir eine elektrische Wunderkiste mit Beleuchtung!
Na ja, sieht alles andere als professionell aus. Spätestens jetzt muss man wohl einsehen, dass man hier jemandem auf den Leim gekrochen ist!





Review: Fenix HL50 Kopflampe

Falls noch jemand eine gute Kopflampe braucht? Ich kann diese hier wärmstens empfehlen.
Eine kleine Taschenlampe gehört bei mit zur Standard-Ausrüstung, welche bei Touren immer dabei ist. Einen Notfall kann man nie ausschliessen, wo sie dann als Signalgeber oder zur Orientierung zum Einsatz käme.

Meistens wird sie «nur» zur Erkundung einer Höhle oder eines anderen dunklen Ortes benötigt. Zuverlässigkeit ist besonders dort extrem wichtig. Wer möchte schon gerne plötzlich im Dunklen stehen? Die ideale Lampe sollte ausreichend Licht in verschiedenen Stufen bieten, möglichst leicht und handlich sein, aber trotzdem eine lange Betriebsdauer bieten. Dazu sollte sie natürlich zuverlässig, robust und wasserfest sein.
Eine Kopflampe bietet den Vorteil, die Hände frei für andere Aufgaben zu haben (Filmen, Fotografieren, Klettern etc.) 
Bis anhin hatte ich stets eine kleine Fenix dabei. Diese Lampe bot relativ viel Licht aus einer einzigen AA-Batterie.
Im stärksten Modus war aber spätestens nach 60 Minuten Betrieb Schluss. Da ich die Lampe nur sporadisch einsetzte, wusste ich nie genau, wie lange die Batterie noch hält. Das Ende kam dann sehr plötzlich, ohne Ankündigung! Nachdem ich mir dann einmal im Stockdunkeln den Weg durch ein Stück Wald suchen musste, gelobte ich Verbesserung.





Die neue Fenix Stirnlampe HL50 schien mir für meine Zwecke idealer zu sein. Das kleine Ding bietet im stärksten Modus für drei Stunden 170 Lumen, was für eine gute Ausleuchtung im nahen bis mittleren Bereich dient. Dazu noch einen Boost-Modus mit 365 Lumen, solange man den Button gedrückt haltet. Das kann praktisch sein, wenn man kurz maximale Ausleuchtung benötigt. Im sparsamsten Modus hat man für 150h ein Kerzenlicht (4 Lumen) oder im mittleren Modus für fast 10h 60 Lumen, so weit die Theorie.
In der Praxis sieht das dann ungefähr so aus:



In einem dunklen Stollen - gute Ausleuchtung im nahen bis mittleren Bereich:
Hier mit 170 Lumen

Das Besondere an dieser Lampe ist; sie kann entweder mit einer AA-Batterie oder einer 3V CR123-Batterie betrieben werden. Verwendet man eine AA-Zelle, schraubt man den entsprechenden Adapter an die Lampe, deren Lampengehäuse dadurch leicht länger wird. Die Lichtleistung ist in diesem Fall geringer, als mit einer 3V-Batterie.
Ich empfehle jedoch prinzipiell den Einsatz mit einer 3V Lithium-Zelle (CR123). Diese Zellen bieten einfach mehr Energie, sind bis zu zehn Jahren lagerfähig und allgemein sehr zuverlässig. Bei den Batterien sollte man nie sparen, da sonst auch die beste Lampe schnell schlapp macht.
Mittlerweile sind diese CR123-Bauformen auch recht preiswert geworden und ebenfalls überall erhältlich. Also spricht eigentlich nichts mehr für die AA-Batterie. Das Preis- / Leistungs-Verhältnis gewinnt eindeutig die CR123 und auch als Ersatzbatterie findet sie noch überall Platz.



Der Lampenteil sitzt stramm in seinem Halteclip aus Metall, lässt sich aber gut drehen, um die Neigung einzustellen.
Die Lampe kann auch ganz vom Kopfband entfernt werden, wenn man sie lieber so benutzen möchte. Dadurch wird sie wirklich zum winzigsten Lichtspender, mit trotzdem grosser Leistung.
Die HL50 erfüllt den IPX-8 Standard, darf also auch mal in einen Bach oder Dreck fallen, ohne Schaden zu nehmen.

Die Bedienung über den einen einzigen Button ist einfach. Kurzer Druck zum Einschalten oder um den Modus zu wechseln, langer Druck zum Ausschalten. Der letzte Betriebs-Modus wird immer gespeichert und ist nach erneutem Einschalten wieder aktiv. 

Bei einem anhaltenden Druck (im Ein- oder ausgeschaltenem Zustand) schaltet mit einer Verzögerung von etwa 2s der Boost-Modus ein: Power-Licht, so lange die Taste gedrückt bleibt.

Erhältlich ist diese Lampe hier

Crowdfunding I: Die Wunder-Dronen

Eine weitere nervöse Hummel...

Dronen oder Quadcopter scheinen der Verkaufsrenner zu sein. Die ideale Drone sollte wohl klein und ausdauernd sein und rattenscharfe Videos liefern. Der Narzismus-Boom mit Selfie-Sucht erreicht auch die Dronenwelt, wo diese Dinger ihren Besitzern folgen und dabei aus der Vogelperspektive filmen.
Die grösseren und teuren Geräte liefern wirklich schon tolle Luftaufnahmen, allerdings sind diese doch nicht für jedermanns Brieftasche gedacht und schon gar nicht für das Ego-Shooting unterwegs geeignet.
Die günstigen Quadcopter sind und bleiben Spielzeuge, welche meistens zu viel versprechen und daher schnell enttäuschen. Mein Tipp: Besser auf etwas Gescheites sparen als solche Spielzeug-Dronen zu kaufen.

In den letzten Monaten wurde ich auf verschiedene Crowdfunding-Kampagnen aufmerksam. Allesamt waren es Mikro-Dronen mit den üblichen grossen Versprechungen: Stabiles Flugverhalten, super Video-Aufnahmen, kinderleicht zu bedienen und, und, und....
Diese Kampagnen erreichten ihre Finanzierungs-Ziele meist in Rekordzeit und übertrafen diese sogar um bis das Zwanzigfache.
Manchmal ist es doch recht verlockend, sich da zu beteiligen, wenn eine Eier legende Wollmilchsau versprochen wird.
So überlegte ich mir dies auch schon, bsw. bei dieser Mikrodrone
Allerdings waren meine Zweifel recht gross und überwiegten, weil doch ziemlich viel versprochen wurde. An der kleinen Drone wurde auch nur ein fest verbauter Akku angeboten, was für mich prinzipiell schon ein KO-Kriterium war! Ob so ein kleines Ding stabil fliegen kann? Die Hummel kann theoretisch auch nicht fliegen, in der Praxis aber natürlich schon. Trotzdem Zweifel! Schlussendlich liess ich es bleiben, zu viele Zweifel.





Mittlerweile verfolgte ich dieses Projekt aus purer Neugierde weiter. Den zahlreichen Kommentaren entnehme ich, dass viele Leute unzufrieden sind. Die vielen versprochenen Features scheinen nicht zufriedenstellend zu funktionieren, manche fordern ihr Geld zurück. 




So las ich auch, dass die Luftaufnahmen dieser Drone im Kampagnenvideo gar nicht von dieser Drone stammen. Ein alter Trick also, um den Leuten hochwertige Aufnahmen vorzutäuschen, eigentlich aber purer Betrug!
Um ehrlich zu sein, das war meine erste Vermutung als ich den Kampagnen-Video sah. Schon wenn man sieht, wie stabil der kleine Winzling über die brandende See fliegt, kommen doch berechtigte Zweifel auf. Schon einer leichten Brise hat dieses Ultraleichtgewicht doch nichts entgegen zu halten! Traue niemals den Videos vom Hersteller, mein zweiter Tipp hierzu!
Aber klar, nur mit solchen gefakten Videos gewinnt man genügend Unterstützer für sein Projekt!





Sehe ich nun noch einige Videos von Erstbesitzern dieser Drone an, bsw. von einem Familienvater, welcher sein neues Spielzeug im Wohnzimmer testet, sehe ich zwischen dem Versprochenen und dem Gelieferten doch Welten dazwischen liegen. Eine nervöse Hummel, mehr nicht!

DIY-Windschutz für Mikrofone

Wer schon einen Windschutz für ein Mikrofon suchte, wird schnell bemerkt haben, dass ein passender schwer zu finden  oder aber schweineteuer ist. Also behilft man sich wieder einmal selber.

Zuerst besorgt man sich einen feinporigen Schwamm, wie man sie oft in Restposten findet. Diese sind billig und eignen sich hervorragend dafür.
Man schneidet zuerst ein Stück passender Grösse heraus. Mit einer kleinen spitzen Schere (Pedicure-Schere) wird dann ein Loch für das Mikrofon heraus geschnippelt.
Schneller geht es, dieses mit einem Lötkolben hinein zu brennen. Das kann je nach Material auch gut funktionieren, stinkt dafür etwas. Neuerdings verwende ich dafür meinen Heissluft-Fön mit einem kleinen Düsen-Aufsatz, wohl die beste Lösung.


Das Mikrofon sollte satt in dieses Loch hinein passen. Danach schneidet man mit einer Schere den Würfel noch in die gewünschte Form. Prinzipiell geht dies wie bei einer Thuja-Hecke. Muss nicht unbedingt sein, sieht aber dann schöner aus.

Billiger kommt man nicht zu einem Windschutz! Testete mein Mikro schon bei verschiedenen Lüftchen und es funktionierte einwandfrei.