LEDMANIA

Mit der Zeit sammelten sich doch recht viele LED-Objekte an. Für alle ein Plätzchen zu finden, ist wegen beschränkten Platzangebot schwierig geworden.
An einem langweiligen Weihnachtstag machte ich mir die Mühe, etliche dieser Objekte an einem Ort zu drapieren. Es konnten leider nicht alle berücksichtigt werden, da einiges fest montiert ist. Andere hatte ich schlicht vergessen, lagen irgendwo ungenutzt in einer Schachtel.
Zuerst mussten genügend Kabel vorbereitet und Netzteile gefunden werden. Dann wurde alles verkabelt und angeschlossen.

Ein klein wenig fühlte ich mich wie Clark Griswold aus der amerikanischen Weihnachtskomödie, welche stets zu Weihnachten über die Bildschirme flimmert. Nur kamen bei mir keine 25'000 importierte italienische Glühbirnen zum Einsatz. Nach dem ersten Einschalten erhellte sich tatsächlich nicht nur der Raum ;-)
In diesem Sinne war's das dann im 2014



LEDs pulsen I

Erster Teil über das Betreiben von LEDs mit gepulstem Strom.
LEDs erzeugen enorme Lichtstärken. Mit erhöhtem Betriebsstrom noch einiges mehr, dies jedoch auf Kosten der Langlebigkeit. Natürlich ist dann irgend einmal Schluss und die LED brennt durch!
LEDs kann man aber sehr wohl mit einem höheren Strom betreiben, ohne sie dabei zu überfordern. Der Strom darf dann aber nur in kurzen Pulsen anliegen. Mehr erfährt man im Datenblatt der entsprechenden LED. Dort steht bsw. Forward Pulse Current 70mA. Der normale Betriebsstrom beträgt dagegen max. 30 mA. 




Der Spitzenstrom ist aber nun auf ein Tastverhältnis von 1/10s bezogen. Die 70 mA dürfen also bei jedem Puls nur während max. 0,1s fliessen. Natürlich kann die Zeit auch kürzer sein, was bei höheren Pulsfrequenzen unweigerlich die Folge ist.







Die Schaltung ist einfach und lässt sich mit dem famosen Timer-IC 555 realisieren. Meine Schaltung wurde in SMD-Technik entworfen, darum ist sie auch noch etwas kleiner geworden. Sie ist universell aufgebaut, d.h. man kann einen Sub-Print mit vier oder auch nur mit zwei LED andocken. Ferner kann dieser auch ganz weggelassen werden und nur eine Power-LED verwendet werden. Der entsprechende Vorwiderstand sollte dann passend berechnet werden. Weiter kann man ein Poti anschliessen, um die Blitzfrequenz etwas zu verändern, oder einfach nur einen Festwiderstand einlöten, wenn die Frequenz fix sein soll.
Natürlich lässt sich die Schaltung auch mit Standard-Bauteilen recht klein aufbauen. Der Blitzer dürfte, je nach eingesetzten LEDs, in der Nacht weit herum sichbar sein.


Desk-Lamp-Revival

Meine alte Schreibtisch-Lampe war mittlerweile etwas lädiert und ich wollte sie eigentlich schon wegwerfen. Da ich aber ungern etwas wegwerfe, was teilweise noch gebraucht werden könnte, gab ich ihr noch eine Chance. Das Gestänge war noch funktionell. 



So baute ich einen neuen, hellen Kopf für die Lampe. Zuerst wurde auf einen Alu-Kühler eine COB-LED warmweiss und eine rote Power-LED montiert. Aus Alu-Lochblech formte ich die Verkleidung.
Mit dem schlichten Kipp-Schalter im Retro-Look, kann zwischen Rotlicht (oben) und warm/weissen Licht (unten) umgeschalten werden. 





Durch das Lochblech entsteht zusätzlich ein interessanter Beleuchtungs-Effekt. Am Fuss der Lampe montierte ich ein kleines Gehäuse mit integriertem Treiber und Dimmer.
Da ich soeben feststellen musste, die Lampe noch nie wirklich gedimmt betrieben zu haben, werde ich den Dimmer durch einen simplen kleinen Treiber ersetzen und den Dimmer anderweitig einsetzen.






Von Vollpfosten und Undankbaren!

Ab und zu kriegte ich auch schon Anfragen zu einer meiner Projekte. Normalerweise gibt man ja gerne Auskunft. Aber was soll man jemandem antworten, der gleich schon schreibt, dass er zwei linke Hände hat und dann auch noch fragt: «Kann ich das auch»?
Oder bsw. auch: Wo bekomme ich ein Drehlicht für einen Leuchtturm her? Hätte ich meines nicht selber gebaut, was ja im entsprechenden Beitrag offensichtlich erwähnt wurde, wüsste ich es vielleicht?
Gibt man dann trotzdem noch einen Tipp, weil der Fragensteller entweder unfähig oder zu faul ist um selber zu suchen, kriegt man nicht einmal ein Dankeschön. Nun gut, dass sind noch die Harmloseren.
Einem anderen Fragesteller schickte ich einen wertvollen Link zu, wo vieles zu gewünschter Thematik nachzulesen wäre. Darauf der Fragesteller: Ach vielen, vielen Dank (abwertend gemeint). Es sind ja nur einige hundert Seiten! Ich habe auch noch anderes zu tun, als mich da durch zu lesen! (Aufreg!)

Nun was soll man dazu sagen? Ja soll ich Dir auch noch alles vorlesen, du tumbe Socke? Betreffend meinem Solar-Tracker, kriegte ich eine Bitte um Zusendung des Schemas, obwohl die verwendete Schaltung ja verbreitet und einfach ist. Also das Schema zugesandt. Darauf die folgende Antwort:

Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ihre Lösung ist interessant, könnte ich sie lesen und nachbauen! Leider bin ich kein Elektroniker. Nicht mal Elektriker, nur Modellbauer.
Das konnten Sie nicht wissen! An Ihrem Layout bin ich schon sehr interessiert!
Ach Fotos von der Platine, bestückt und der Unterseite. Wenn möglich?
Baue alles nach Schaltplan, Teileliste und Platine, wenn vorhanden nach Layout.
Aber das wichtigste ist immer noch die Teileliste!!!
So kann ich fast alles nachbauen, wenn kein Beschaffungsproblem oder Geldproblem es verhindert!
In der Art wie Bausätze aufgebaut sind geht fast alles. Mit oder ohne Platinen Layout, mir egal!
Bis jetzt hat alles zu 98% geklappt. Die restlichen 2%, konnte mit Hilfe von Fachleuten behoben werden, oder es lag ein Fehler in der Stückliste oder vertauschte Darstellung im Schaltplan vor. So habe ich schon viele Teile zusammen gebaut, auch in SMD Technik.
Auf Ihrem Schaltplan kann ich nicht mal den Eingang des Akku oder Solarpanel, Plus und Minus erkennen, welches IC wurde verwendet?
Es gibt IC's für kleines Geld, die muss man nicht erst aufwendig Programmieren!
Es tut mir leid dass ich kein Fachmann bin. Ich bin aber seit Jahrzehnten ein sehr interessierter Modellbauer. Sollte es möglich sein, dann bitte denken sie in Zukunft daran dass es im Internet nicht nur Profis gibt!
Ich hatte schon von sehr abgehobenen Fachleuten den Rat erhalten, ich soll erst mal Fachbücher studieren und dann mich mit Elektronik befassen…
Das mit einer Latte an unnützen Sätzen die mir nicht weiter geholfen haben. Ein Satz mit dem richtigen Wert/Bauteil, hätte mein Problem gelöst.
Ich hoffe sie gehören zu den verständnisvollen Menschen? Vielleicht per Google etwas bei den Profis abschauen, die auch für nicht Elektroniker Artikel ins Netz stellen!

Vielen Dank für ihre Mühe


Okay, die Schaltung ist simpel und besteht aus wenigen Bauteilen. Alle Bauteilewerte sind bereits auf dem Schema ersichtlich. Wieso braucht man da noch eine Stückliste? Wenn man denn keine Ahnung von einem Schema hat, erkennt man natürlich auch nichts darauf, schon klar.
Dann will der gute Mann auch keine entsprechende Literatur studieren! Könnte ja eventuell noch etwas über Elektronik lernen, muss aber offenbar nicht unbedingt sein, weil der Herr es ja sicher nicht nötig hat! 

Ich wies ihn darauf hin, dass die Bauteile im Schema beschriftet sind. Dann kam folgendes Mail:

Danke für die schnelle Antwort!
So kann ich schon etwas damit anfangen. Wäre ein IC LM324 nicht sparsamer (Verbrauch) als 2X LM358? Wie gesagt, ich bin kein Fachmann, aber von der Logik her sollte der LM 324 eventuell günstiger sein? Wenn ich eine Horizontale und Vertikale Nachführung realisieren möchte wird es ganz schön eng mit der Stromversorgung. Wäre ja blöd, wenn man für die Nachführung mehr Strom benötigt als aus dem Solarpanel raus kommt.
Ich werde aus Stromersparnis eher den Plan von "Demo einer halben Solarnachführung" bei YouTube und den Schaltplan hole ich vom "Roboternetz".
Meine Solarpanels sind sehr klein und sollen nur Ladestrom liefern, da kann ich keine 12Volt verschwenden.
Ein Motor mir Getriebe von Conrad mit max 5Volt bei 10rpm ist da schon sinnvoller. Wollte erst einen Servo nehmen, der zieht aber ordendlich Strom.
Will noch einen Versuchsaufbau mit einen Miniservo realisieren, kann nur keinen Stromverbrauch ermitteln. Schaun wir mal was besser läuft!
Noch einen schönen Sonntag...


Diesen Stuss, welchen er schrieb, kann man zumindest direkt als abschreckendes Beispiel verwenden.
So viel zur Logik eines «Unbelehrbaren» und Vollpfostens, der sich besser ein anderes Hobby sucht und mich künftig mit seinen Fragen verschont!
  



Wegwerf-Gesellschaft!

Funktionierende Elektronik oder auch andere Produkte wegzuwerfen, ist längst der Alltag geworden.
Selber habe ich noch genug alte PC-Karten, Geräte, Kabel etc., welche niemand mehr will oder brauchen kann. Dazu noch eine Kiste mit angesammelten USB-Kabeln, welche stets den Geräten beiliegen. Was macht man damit. ausser ewig lagern?
Wenn etwas defekt geht, kann und will es niemand mehr reparieren. Zu teuer, zu viel Aufwand, keine Ersatzteile mehr und andere Begründungen.

Kürzlich funktionierte an unserem Keramik-Kochfeld eine einzige Platte nicht mehr. Die Verwaltung schickte einen Service-Monteur, der checkte das recht flink. Die Kochplatten wurden durchgemessen, alle waren i.O. Daraus folgte, die Elektronik war futsch.
Leider war eine entsprechendes Elektronik nicht mehr zu bekommen. Der schwedische Hersteller wird bald sein Werk in der Schweiz schließen, weil zu unrentabel geworden. Kein Wunder, dachte ich. Wenn die nicht einmal langfristig Ersatzteile garantieren können, liegt es wohl auch an anderen Punkten!
Der Monteur klärte die Sache mit der Verwaltung und meldet sich einige Tage später wieder. Es gab ein komplett neues Kochfeld mit der Elektronik-Einheit dazu. Wieder vom selben Hersteller, weil nur diese Produkte in den Ausschnitt passen! Der Hersteller hält sich leider nicht an eine einheitliche Norm!
Also wurde das neue Teil montiert, alles passte, funktioniert nun wieder - besten Dank.





Die alte Elektronik wollte ich behalten, kein Problem für den Monteur. Ich hatte bisher noch nie unter ein Kochfeld geschaut. Wozu denn? Eigentlich ist da auch nicht sehr viel, nur die Kochfeld-Einheit und die Bedieneinheit mit der Elektronik.
Diese Bedieneinheit wollte ich mal genauer anschauen. Der Service-Monteur hatte was von Thyristoren gesagt, ich fand da jedoch nur Relais vor. Aber ob Thyristor oder Relais ist egal, wenn es nur funktioniert.
Meine Erwartung war schon die, dass wohl nur eine Kleinigkeit kaputt war. Die Steuerelektronik schien ja zu funktionieren. Dann war nur noch die Relais-Platine mit dem Netzteil.
Einmal bei allen Relais die Spule durchgemessen, alles i.O. Dann mal direkt Spannung an die Relais-Spulen gelegt. Nur eines davon klickte etwas leiser, als die Anderen. Ich schloss noch das Messgerät an den Relaisausgang und Bingo, das eine Relais war futsch.





Zeitaufwand um den Fehler zu finden war etwa fünf Minuten. Ein neues Relais hätte wohl nur wenige Taler gekostet und wäre einfach zu ersetzen gewesen.
Aber wen interessiert das?
Der Monteur hat aus Erfahrung sicher gewusst, dass es reparabel wäre, aber sein Arbeitgeber verdient mit dem Gesamt-Austausch mehr Geld, als mit einem neuen Relais. Außerdem liegt es wohl außerhalb seiner Kompetenz, auf der Elektronik ein Bauteil zu ersetzen. Deshalb nenne ich solche Leute ja auch prinzipiell Monteure, nicht Techniker. Mehr als Austauschen können die nicht.
Der Hersteller verkauft ein neues Kochfeld, weil er keine Ersatzteile mehr liefert und sich mit seinen eigenen Norm-Massen unentbehrlich macht.
Die Verwaltung weiss überhaupt nichts von allem und macht nur was sie immer macht, einen Auftrag absegnen und bezahlen.
Der Mieter, also ich, bezahlt nichts und wundert sich einmal mehr über dieses dämliche Prinzip!


X-mas-Laterne

Im Baumarkt sah ich zufällig diese Laterne stehen, welche eigentlich für ein Tee-Licht vorgesehen ist. Die Laterne gefiel mir auf Anhieb. Nur war mir gleich klar, dass sie auf LED umgerüstet werden sollte.


Den Einsatz kann man heraus nehmen und im Boden gibt es noch weiteren Stauraum. Also genug Platz für Elektronik und Pipapo.
Das Kerzenlicht wird von einem AVR Tiny13 imitiert. Die kleine Elektronik wurde passend für den Teelicht-Einsatz gebaut. Viele Bauteile sind es ja nicht! Also kein Problem für einen fliegenden Aufbau.




Drei amberfarbige und eine rote LED stecken in Plexi-Stäben, welche angebohrt und geschliffen wurden. So wirken sie als Diffusor und streuen das Licht gleichmässig.



Weiter wurde gleich noch ein Batteriefach eingebaut. Vielleicht möchte man die Laterne auch mal ohne Steckdose betreiben?








Hier ein kurzer Video dazu



12V-DC-Versorgung am Arbeitstisch

Viele Geräte werden mit 12V Gleichspannung versorgt. Einige auch mit 5V oder 9V. Meine Selbstbau-Elektroniken werden normalerweise für 12V oder 5V ausgelegt.
Dazu verwende ich fast ausschliesslich Hohl-Stecker und Buchsen mit einem Aussen-
Durchmesser von 5,5mm und einem Innen-Durchmesser von 2,1mm oder 2,5mm.  


Damit ich nicht jedesmal ein Stecker-Netzteil verwenden muss, montierte ich an meinem Labor-Tisch einen Verteiler für diese Spannungen. Über einige vorbereitete Leitungen können die Verbraucher schnell angeschlossen werden. Die Verteilerleiste wird von einem zentralen Netzteil versorgt.
Ein zusätzliches (hinein gebasteltes) Step-Down-Modul versorgt einen einzelnen Steckplatz mit 5V. Notfalls kann ich diese Spannung verstellen.


Passende Anschluss-Leitungen kann man auch von alten Netzteilen aus dem Schrott abschneiden, welche aus ökologischer Sicht nicht mehr verwendet werden sollten.


Unter meinem Schreibtisch befindet sich ebenfalls ein solcher Verteiler. Denn auch dort müssen diverse Verbraucher versorgt werden. Die Leitungen können einfach angesteckt werden. Auch hier reicht ein einziges Netzteil für die zahlreichen Verbraucher.
So erspart man sich unzählige Stecker-Netzteile, welche sonst ganze Steckdosenleisten belegen würden.

Review: Power Analyzer - Watt Meter



Diese Power Analyzer erhält man für gut 20$ in der Bucht. Als High Precision darf man es natürlich nicht sehen. Für diesen Preis schon gar nicht! Aber für gewisse Messungen im Hobby- und Amateur-Bereich sind sie mehr als ausreichend.

Unten links werden alternierend verschieden
 Messgrössen angezeigt

Das Gerät wird zwischen Quelle und Verbraucher geschalten. Viel kann man dabei nicht falsch machen, ausser natürlich die Polarität vertauschen oder einen Kurzschluss machen. Beides ist nicht zu empfehlen. Also immer schön aufpassen und die Litzen sicher anschliessen.

Das Gerät kommt in einer hübschen, kleinen Schachtel mit einem Manual in Englisch. Es lässt sich bei Bedarf problemlos öffnen (vier Schrauben), um mal einen Blick auf die Innereien zu werfen. Nun gut, viel ist da auch nicht!

Folgende Werte werden auf dem blauen Display (alternierend in einer Schlaufe) angezeigt. Man konzentriert sich jeweils auf einen Wert zum Ablesen, da die Schlaufe relativ schnell läuft.
  • Vm: minimale Spannung
  • Ah:  Ladung in Amperestunden
  • Ap:  maximaler Strom
  • Wp: maximale Leistung Watt
  • Wh: Energie in Wattstunden
Aktuelle Spannung, Strom und Leistung werden dauernd angezeigt.

Die Mess-Spannung darf zwischen 0 und 60V DC liegen, der Mess-Strom darf bis zu 130A betragen.


Damit man auch Quellen mit Spannungen unter 6,5V ausmessen kann, ist eine Hilfsspannung für das Watt-Meter erforderlich. Auf der Linken Seite befindet sich ein dreipoliger Anschluss für bsw. eine 9V-Batterie oder ein Netzteil.
Die Steckerbelegung ist unscheinbar auf dem Gehäuse vermerkt. Schwarz auf schwarz ist eben nicht gerade gut sichtbar. Auch sucht man nicht unbedingt auf der Unterseite nach solchen Markierungen - hust!

Oberster Pin: Minus
Mittlerer Pin: Plus
Unterster Pin: ? (unbekannt)
Die Hilfsspannung sollte über 6,5 V liegen.

Mangels geeignetem Stecker verwendete ich Crimp-Buchsen. Diese passten genau auf die Stifte und wurden noch mit Schrumpfschlauch isoliert.

Das Watt-Meter kann man leider nicht abgleichen. Es gibt oder gab offenbar Varianten, wo dies mittels Trimmern möglich ist.
In meinem Anwendungsfall waren die kleinen Abweichungen über den Messbereich jedoch tolerierbar. Kleine Messfehler sind schon im Mess-Aufbau nicht zu vermeiden, weil man bsw. nicht direkt an den Anschlüssen messen kann.

Das Gerät ist praktisch für Messungen an Akkus, Solaranlagen oder Modellbau-Motoren.

Ausmessen einer Powerbank
Fazit: Für viele Einsatzgebiete sehr gut geeignet, vor allem auch wegen des erschwinglichen Preises. Akzeptable Genauigkeit.


Review: Powerbank im Test

Eine Powerbank unter der Lupe
Powerbanks mit 5V-USB-Ausgang und LiPo-Akkus sind ja momentan recht gefragt. Man kann damit Handys und Tablets nachladen oder auch andere Verbraucher mit 5V versorgen.
Sie sind klein und leicht und passen bequem in jede Jacken-Tasche. Leider versprechen sie aber oft mehr, als dass sie tatsächlich einhalten können.
Hier lohnt sich Marken-Qualität zu kaufen. Die Akkus sollten von bekannten Herstellern sein. Das garantiert längere Lebensdauer und die aufgedruckte Kapazität entspricht der Realität.
Auch sollte die Ladeelektronik etwas taugen, was der Normalo-Käufer allerdings schlechter beurteilen kann. Die Elektronik sollte jedenfalls vor Kurzschluss, Überladung und Unterspannung schützen.




Diese Powerbank XL-33 wird von einer Firma verkauft, welche sich auf Akkus, Solar-Produkte und Ladegeräte spezialisiert hat. Eigentlich bietet sie interessante Produkte an und ich hatte dort schon anderes bestellt. So kaufte ich dort auch diese Powerbank.

Leider enttäuschte mich das Produkt aber aus verschiedenen Gründen:


Zu allererst hatte ich Pech und erwischte offenbar einen defekten Akku. Dies äusserte sich natürlich in der abgegebenen Energie. Auch zeigten die LED plötzlich einen fast leeren Akku an, obwohl er voll geladen und danach nicht mehr gebraucht wurde!
Ich schickte ihn zurück und erhielt einen Anderen, zuerst ohne weitere Angaben dazu. Als ich nochmals nachfragte, sagte man mir, dass einer der Akkus defekt war.
Dies kann zwar passieren, aber wieso immer bei mir?


Lieferte der neue Akku nun, was versprochen wurde? Leider nein, er erfüllte die im Datenblatt angegebenen Spezifikationen immer noch nicht.
Die beiden Ausgänge sollten 1A resp. 2A liefern können. Bei entsprechender Belastung mit einer variablen Last, fiel die Ausgangsspannung aber schon weit früher unter die USB-Toleranz von 4,75V

Ich befürchte, dass die angegebenen Ausgangs-Ströme generell nur im Ladebetrieb erreicht werden können. Also wenn mit dem Akku ein anderer Akku geladen wird, der ja auch etwas puffert und die Ausgangsspannung dann nicht so sehr abfallen sollte! 



Ich belastete den Akku mit einem konstanten Strom von 1A und nahm den Spannungsverlauf auf. Die entnommene Energie entsprach nun wirklich nicht dem Versprochenen.
Später öffnete ich die Powerbank und musste feststellen, dass auch bei der Akku-Kapazität etwas geschummelt wurde. Die eingebauten Samsung-Akkus (immerhin Marken-Qualität) hatten eine Kapazität von 3 x 2600mAh = 7800mAh
Im Datenblatt wurden jedoch 8800mAh erwähnt! 



Die Powerbank sollte laut Hersteller also 33Wh Energie liefern können. Der Wirkungsgrad der Wandler-Elektronik ist nicht berücksichtigt. Also geht hier, je nach Wirkungsgrad, noch etwas Verlust ab.
Die Energie berechnet sich aus Akkuspannung X Akkukapazität also 3,7V X 8800mAh = 32,56 Wh
Da aber nur 7800mAh eingebaut waren, wurden nur 3,7V X 7800mAh = 28,86 Wh geboten.
Die Angabe der Arbeit in Wh ist am besten zur Beurteilung eines Akkus geeignet. Eine Wattstunde entspricht der Energie, welche der Stromspeicher mit der Leistung von einem Watt in einer Stunde abgeben kann.


Beim Testlauf mit 1A Belastung hielt der Akku etwa 270 Minuten oder 4,5h
Die Ausgangsspannung betrug im Mittel etwa 4,75V
Dies entspricht einer Leistung von 4,75V X 1A = 4,75W
Die abgegebene Energie errechnet sich aus 4,75W X 4,5h = 21,38Wh
Der Wirkungsgrad beträgt demnach 21,38Wh / 28,86Wh = 74%

Okay, den Akku kann man so verwenden, entspricht aber bei weitem nicht den optimistischen Angaben des Verkäufers!
Es wird immer versucht, ein Produkt möglichst toll anzupreisen. So wird schon in der Produkte-Bezeichnung XL-33 auf die Energie von 33Wh angespielt, von denen letztlich nur noch 21,38 Wh bleiben! 
Also sollte die Powerbank wohl eher XL-21 heissen. Das wäre zumindest ehrlich! 
Der Wirkungsgrad wird natürlich nirgends erwähnt und muss selber ermittelt werden. Dafür liest der potentielle Kunde so Geschwafel wie: «Integrierte Microprozessoren sorgen für maximalen Wirkungsgrad mit kleinsten Umwandlungsverlusten». 
Nun gut, so klein finde ich die nun aber nicht! Der Wirkungsgrad ist sogar richtig Scheisse! Deshalb erwähnen sie ihn wohl gar nicht erst.

Fazit: Diese Firma preist sich auf ihrer Homepage als kompetent in Sachen mobiler Stromversorgung an. Davon wurde ich nun gar nicht überzeugt. Meine diversen Anfragen betreffend der erkannten Mängel wurden nur müssig und unzureichend beantwortet. Ehrlicherweise müssten sie die Angaben zu dieser Powerbank umgehend korrigieren. Alles Andere ist Betrug am Kunden!

Nun gut, offensichtlich überzeugten meine Argumente und ich kriegte den Kaufpreis zurück erstattet.

Nachtrag 7.12.14: Momentan ist die Powerbank zum Aktionspreis erhältlich. Könnte sein, dass sie etwas daraus gelernt haben?




Personen-Melder im Retro-Style

Wie bereits erwähnt, musste für die zwei Drehspul-Messwerke von der Surplus-Party noch eine kleine Funktion gefunden werden.
Die zwei hübschen Messwerke liegen mir bekanntlich aus nostalgischen Gründen am Herzen und zieren künftig meinen Arbeitstisch. 


Das eine Messwerk zeigt die Spannung meines 12V-Verteilers unter dem Tisch an. Nur gilt hier V = kV auf der Anzeige. Wie praktisch so ein 12V-Verteiler unter der Tischplatte ist, bestätigt sich laufend wieder. Dazu mehr in einem folgenden Bericht.



Das andere Messwerk dient als stiller Personen-Melder. Sitzt man konzentriert vor dem Bildschirm und hört dazu noch volle Kanne Musik, würde man ein Anklopfen an der Türe kaum hören. Mit Kopfhörer hört man meistens überhaupt nichts, auch nicht das Telefon.
Das Instrument gibt mir einen «Wink», wenn sich jemand der Türe nähert. Der Zeiger schlägt dann mehrmals aus.
Er würde sich auch als «Chef»-Warner eignen, wenn man dies braucht. Oder mit akustischem Sensor
als Anruf-Melder usw.
Das Gute ist, der Melder wird nur von der Person gesehen, welche direkt davor sitzt und ist darum unauffällig.

Realisiert wurde der Melder mit einem meiner Mikrowellen-Sensoren. Einen davon setzte ich schon bei meinem Auto-Alarm ein. Sehr praktisch, diese Dinger, da sie Glas / Holz / Wände durchdringen.
Man könnte ansonsten auch einen IR-Melder verwenden, welcher einfacher erhältlich ist, jedoch aussen an der Türe angebracht werden müsste.

Leucht-Geschoss

Aus Armee-Schrott wird LED-Lampe!

In meinem Fundus hatte ich noch diese Reste abgeschossener Beleuchtungs-Granaten. Was macht man mit dem Schrott? Ganz einfach, etwa eine weitere LED-Lampe. Solche Teile findet man mitunter in der heimischen Bergwelt herum liegend. Wer sich nicht damit auskennt, lässt das Zeugs besser liegen!




Ich überlegte mir diverse Varianten, ganz unterschiedliche Ideen. Prinzipiell sollte möglichst viel von der Granate im Original-Zustand erhalten bleiben und auch sichtbar sein. Schliesslich ist die Granate der Witz an der Sache. Zuletzt entschied ich mich für eine wohl sehr authentische Version.
Der neu hergestellte Teil aus Polyester-Giessharz entspricht ziemlich genau der fehlenden Geschoss-Spitze und ersetzt diese. Die Granate sieht also weiterhin authentisch aus und gibt nun Licht ab, was ja auch der ursprüngliche Zweck dieser Munition war.





Da ich keinen Plexi-Rohling dieses Durchmesser hatte, musste improvisiert werden. Ich hatte noch etwas Giessharz übrig. Die beim Härten des Giesslings freigesetzte Wärme schmolz den Becher, welchen ich als Form verwendete. Zum Glück war der Giessling schneller hart, als der Becher dahin schwand!
Nach dem Guss des Rohlings, wurde dieser vorsichtig auf der Drehbank bearbeitet.
Bei der Wahl der LED war ich etwas unschlüssig, welche Farbe wohl am besten passen würde? Bei einer RGB-LED hat man später die Wahl, je nach Stimmung eine andere Farbe zu wählen. Kann man nix falsch machen! Also entschied ich mich für RGB.
Diese sollte mit einem passenden Kühler in der Hülse montiert werden. Einen Kühler zu bearbeiten, damit er satt im Rohr sitzt und die Wärme nach aussen weiter abgibt, wäre möglich gewesen. Dann noch einen Treiber irgendwo unterbringen, wohl auch irgendwie?
Auf meinem Tisch lag aber zufällig noch ein kleiner China-RGB-Spot, welchen ich erst kürzlich erhalten hatte. Dieser ist mit einer 10W-RGB-LED samt Controller ausgestattet, hat also schon alles was ich benötigte. Damit er in die Hülse passte, musste nur der vordere Teil des Spot-Gehäuses abgedreht werden.







Nun gut, das war die Idee. Manchmal geht einfach etwas in die Hose, wenn es denn unbedingt sein muss. Aber nichtsdestotrotz konnte ich später die RGB-Einheit in der Hülse integrieren.
Das Kabel wurde hinten hinaus geführt. Irgendwo muss es ja sein und dort war es am einfachsten zu realisieren.







Nun muss noch ein Plätzchen für die fertige Lampe gefunden werden. Das wird langsam schwierig!

Und ein kleiner Film dazu:




Post vom Marketing-Fuzzi!

Meinen Beitrag über den Selbstbau eines Computer-Steh-Arbeitsplatzes hatte ich bereits vor geraumer Zeit auf einem DIY-Portal veröffentlicht. Damals betrieb ich noch keine eigene Webseite.
Als ich mich dort wieder einmal einloggte, sah ich doch glatt eine Message für mich. Leider war es einige Wochen zu spät, diese zu beantworten. Der Inhalt brachte mich doch etwas zum Schmunzeln. Seht selber!

Sehr geehrter Phillux,

mein Name ist Dominik Unzicker und ich bin Mitarbeiter des Fachgebiets Marketing & Personalmanagement der Technischen Universität Darmstadt. Gemeinsam mit dem MIT in Boston führen wir gerade eine Studie zum Thema "Total genial: Warum Konsumenten Innovationen entwickeln" durch. Im Kern versuchen wir in dieser Studie, in der etwa 200 ausgewählte Entwickler befragt werden sollen, zu verstehen, wie und warum Menschen außerhalb ihres Berufes Ideen umsetzen und teilweise sogar vermarkten oder anderen Anwendern kostenlos zugänglich machen.

Über EXPLI bin ich auf Ihre innovative Produktlösung, den Computer Steharbeitsplatz (http://www.expli.de/anleitung/selfmade-computer-steharbeitsplatz-scs-4881/), aufmerksam geworden. Wir haben Ihre Erfindung anhand unserer Studienkriterien geprüft und festgestellt, dass Ihre Erfindung sehr gut in unser Studienfeld passt. Da wir aktuell noch dringend auf der Suche nach qualifizierten Studienteilnehmern sind, möchte ich Sie gerne dazu einladen, an unserer Online-Befragung teilzunehmen. Ich versichere Ihnen hiermit, dass Ihre Aussagen streng vertraulich und ausschließlich zu Studienzwecken verwertet werden. Jeder von uns kontaktierte Teilnehmer erhält als kleines Dankeschön – sofern der Fragebogen vollständig ausgefüllt wurde – einen Amazon-Gutschein im Wert von € 30,-.

Ich hoffe, Sie sind nicht allzu sehr verwundert über diese Anfrage und ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie an unserer Studie teilnehmen würden. Dazu müssten Sie einfach dem beigefügten Link folgen und den entsprechenden Zugangscode eingeben:

Link: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie die Befragung innerhalb dieser Woche abschließen könnten. Für Rückfragen stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung.

Ich bin gespannt darauf von Ihnen zu hören und verbleibe mit freundlichen Grüßen aus Darmstadt,

Dominik Unzicker

Tja, den Gutschein von 30€ habe ich nun leider verpasst. So ein Pech auch! Mein Steharbeitsplatz wird hier als Erfindung bezeichnet. Nun gut, ich sehe es eher als pragmatische Lösung, welche seinen Zweck auf günstige Art und Weise erfüllt.
Anderseits wollen diese Leute heraus finden, warum Menschen während der Freizeit Ideen umsetzen und diese anderen Anwendern kostenlos zugänglich machen? Da gibt es bekanntlich unzählige stille Schaffer und Tüftler, welche ihr Werk und ihre Ideen teilen.

Tja, gute Frage: Warum? Vielleicht weil man Spass an der Sache hat und nicht alles nur des Geldes wegen macht!
Marketing-Leute verstehen das natürlich nicht, ist mir schon klar. Darum schreiben sie auch, sie versuchen es zu verstehen!
Deren Bestreben ist wohl eher, aus jedem Scheiß möglichst viel Kohle zu generieren. Raffiniertes Marketing hilft dem Kunden überhaupt nicht, sondern schadet ihm nur. Er lässt sich vom Marketing-Geschwafel beeinflussen und kauft, was er eigentlich nicht braucht. Bei Lebensmitteln äußert sich dies etwa so, dass der Konsument ungesunde Produkte isst, weil diese trügerisch als etwas Gesundes vermarktet werden.




Marketing-Leute sorgen auch dafür, dass Produkte nach ihrem Gusto entwickelt werden. Die Konsumenten sollen nicht ein perfektes Produkt erhalten, sondern gezwungenermaßen immer wieder ein Nachfolgemodell mit einigen kleinen Verbesserungen erwerben müssen. Vielleicht gibt es das Zubehör auch nur in gewissen, unmöglichen Konstellationen zu kaufen, so dass man für das gewünschte Teil eben Unnötiges dazu mit kaufen muss.
Als langjähriger Techniker hatte ich schon immer Probleme mit Marketing- und Verkaufs-Fuzzis. Ich war nicht der Einzige!

Bei den alten Männern

Einmal im Jahr findet in Zofingen / Aargau die Surplus-Party statt. Eine Art Flohmarkt für OM (old men) oder auch Funkamateure genannt. Heuer war ich zum zweiten mal da.
Zwar bin ich kein Funkamateur und kenne mich diesbezüglich auch nicht aus, aber man findet dort nicht nur Funkmaterial, sondern erwartungsgemäß natürlich auch diversen Elektronik-«Schrott», wenn man es etwas lieblos bezeichnet.
Um Geld geht es wohl den Wenigsten, welche hier ihre Waren anbieten. Viel mehr gilt: Kann es noch wer gebrauchen? Das finde ich doch sehr sympathische Beweggründe! Oft geht auch etwas gratis über den Tisch. Hauptsache es kriegt eine neue Verwendung.
Sympathisch finde ich auch, wie jedes Jahr die unzähligen OMs den Weg nach Zofingen auf sich nehmen und hier eine Gemeinschaft bilden. Man kennt und unterhält sich!

In Zofingen angekommen und auf einem der grossen Parkplätze im Industriequartier geparkt, musste ich zuerst wieder überlegen, wo diese Mehrzweckhalle schon wieder zu finden ist? Aber man erkennt die Typen sofort, welche da hingehen und folgt ihnen.
Unterwegs kamen mir laufend Männer, mit irgendwelchen Elektronik-Geräten unter dem Arm, entgegen. Man war also auf dem richtigen Weg.
Am frühen Morgen war das Gedränge in der Halle riesig. Ganz nach dem Motto: Der frühe Vogel fängt den Wurm!





Männer im reifen Alter krabbelten schon mal unter die Tische, um in diversen Kisten zu wühlen. Viele trugen Rucksäcke, in denen die gefundenen Schätze verschwanden.
Amateurfunker sind ja irgendwie am Aussterben. Ich erinnere mich an einen Besuch im Frankfurter Museum für Kommunikation, wo uns ein freundlicher älterer Herr seinen Shack auf dem Museumsdach demonstrierte. Er war froh, einmal zwei seltene Zuhörer gefunden zu haben.

Trotzdem sollte man in Erinnerung behalten, würde in einem (hoffentlich nie eintretenden) Super-GAU unsere moderne Übermittlungstechnik gestört oder zerstört, wären einzig die Amateurfunker noch in der Lage, mit relativ einfachen Mitteln eine funktionierende Verbindung aufzubauen.

Gegen den Mittag wurde es etwas besser mit dem Gedränge. In einem speziellen Bereich fand man auch alte Radios, Röhren, Ersatzteile u.v.a.


Meistens finde ich auch einige Kleinigkeiten. In diesem Fall waren es u.a. zwei hübsche, alte Drehspul-Messwerke, deren Hersteller ich sehr gut kenne!
Der Verkäufer rettete diese sozusagen vor dem Verschrotten und ich kriegte sie nun für lau. Sie zieren künftig meinen Schreibtisch als nostalgische Erinnerungsstücke.
Natürlich kriegen sie künftig noch eine kleine Funktion, damit sie nicht nur blöd rumstehen müssen... ;-) Mehr dazu demnächst in diesem Blog.


DIY-Computer-Steh-Arbeitsplatz

Wer viel an seinem PC sitzt weiss, dass dies mit der Zeit an den Rücken geht. Nach langen Internetsitzungen nimmt ja man automatisch die bekannte Lümmel-Stellung ein, alles andere als ideal. Ich weiss nicht, wie andere darüber denken? Ab und zu ist es bequemer, eine Weile zu stehen. Darum sind auch schon verbreitet spezielle Steh-Arbeitsplätze im Angebot. Allerdings nicht unbedingt sehr günstig, wie ich festgestellt habe! Bevor man sich dann aber wieder beim Stehen quält, sollte man sich auch wieder ohne grossen Aufwand hinsetzen können. Ich überlegte mir eine Lösung.

Mein erster Gedanke war, die Tischplatte muss in die entsprechende Stehhöhe gebracht werden. Am einfachsten durch eine kleine Auflage, einen Tisch oder Kiste.
Bei einem Ikea-Besuch wurde ich fündig. Dort gibt es kleine Beistelltische der Serie «Lack». Sogar in diversen Farben und vor allem billig! Ferner sind sie pflegeleicht, recht stabil und auch Federleicht.
Von den Abmessungen hatte ich Glück. Er passte genau auf meinen selbstgebauten PC-Tisch. Ebenfalls fand die Tastatur / Maus bequem darauf Platz, so dass man sich auch noch mit den Unterarmen abstützen kann. So weit war das schon mal gut, aber leider etwas umständlich einzurichten. Der Monitor musste auf den kleinen Tisch gehoben und quasi gleichzeitig der Lack-Tisch darunter geschoben werden. Alleine geht das schlecht, ausser wenn man genügend seitliche Abstellfläche hat.

Also weiter überlegt. Das musste leicht und schnell gehen! Im Handel kaufte ich mir einen günstigen Universalhalter für Flachbildschirme. Diesen kann man hinten am Monitor mit vier Schrauben befestigen und seine Neigung kann auch in gewissen Grenzen verstellt werden.
Weiter hatte ich noch ein Vierkant-Aluprofil übrig, welches ich folgend passend bearbeitete:




Zuerst muss man die ideale Anbringhöhe des Monitors genau ausmessen, jeweils für Stehen und Sitzen. Dann werden die Bohrungen für die Haltezapfen im Profil gemacht. Ich verwendete dafür Innensechskant-Schrauben, welche mit ihren runden Köpfen gut im Halter eingefahren werden können. Die Bohrungen gehen durch das Profil hindurch, sind aber auf der Rückseite grösser, so dass man von hinten die Muttern mit einem Steckschlüssel festziehen kann. Die Sechskantschrauben werden mit einer Kontermutter auf die passende Distanz eingestellt, so dass der Monitorhalter problemlos einrastet. Ebenfalls kommt noch eine grössere Unterlegscheibe vor die Kontermutter, als Anschlag sozusagen. Das hält einwandfrei! So ein Flachbildschirm ist ja zum Glück nicht schwer und an der Wand sicher vor ungewolltem Wackeln durch Anstossen.

Wichtig: Vor dem Bohren in die Wand nochmals versichern, dass nachher die Monitormitte auf der gewünschten Höhe zu liegen kommt! Ich hatte mich selber auch etwas vertan – Glmmph! - und ein falsches Loch zuviel gebohrt.

Das Aluprofil lackierte ich weiss und es wurde mit zwei weiteren Schrauben an der Wand befestigt. Wer Bedenken hat, Löcher in die Wand zu bohren: Man kann diese später auch wieder leicht zuspachteln. Richtig gemacht fällt dies kaum auf. Wände sind nun einmal dafür da und nicht nur zum Anschauen!

Den Fuss des Flachbildschirms brauchte es nun auch nicht mehr und ich entfernte diesen.




Nun kann ich den Monitor innert Sekunden, entweder oben oder unten einhängen und muss einfach noch den Lacktisch aufsetzen – fertig. Ansonsten dient der Lacktisch als normale Ablagefläche neben oder unter dem Arbeits-Tisch. 
Die Wahl im Stehen zu arbeiten entlastet den Rücken und ist eine willkommene Abwechslung. Auch diesen Beitrag habe ich im Stehen bearbeitet.
Ferner hat man nun auf dem PC-Tisch sogar noch etwas Platz gewonnen, da der Monitor nun quasi über der Tischplatte schwebt. Weiter werde ich später noch eine entsprechende LED-Hintergrundbeleuchtung hinter dem Monitor anbringen, was den Schwebeeffekt zusätzlich betont und voll «spacig» aussieht!
Auch praktisch: Die Tastatur kann man nun bei Nichtgebrauch unter den Monitor schieben und hat so mehr Platz für anderes auf der Tischplatte!





Material: Diverse Schrauben, grosse Unterlegscheiben, Beistelltisch Ikea «Lack», Alu-Vierkantprofil, Universalhalter für Flachbildschirm, Bohrer, Senker, evt. Stufen- oder Schäl-Bohrer, bei Bedarf Lackspray

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